Bericht über die Japan-Reise 2016
Teilnehmerinnen: fünf Schülerinnen und Schüler des CJD Königswinter (Jgst. 12) und der Kaiserin-Theophanu-Schule Köln (Jgst. 11 und 12) sowie Japanisch-Lehrerin Heike Trumpa
Zeitraum: 2.-15. August 2016
Die diesjährige Reise zeichnete sich durch hohe Mobilität aus: sechs Flüge und acht Flughäfen!
Über Amsterdam ging es nach Osaka und mit dem Zug gleich weiter nach Kyoto. Dort stand in den nächsten Tagen naturgemäß die Besichtigung von berühmten Tempeln und Schreinen (Kinkaku-ji, Kiyomizu-dera, Fushimi Inari-taisha mit Gipfelbesteigung, Ginkaku-ji) im Vordergrund, aber auch 100-Yen-Läden und Karaoke kamen nicht zu kurz. Ebenso lohnte sich der Besuch eines Filmdorfs, in dem Samurai-Filme gedreht werden, vor allem für eine Schülerin, die auf der Bühne bei einem siegreichen Kampf gegen einen „Samurai“ ein Notizbüchlein gewann.
Beim Tagesausflug nach Nara (der ältesten Hauptstadt Japans) wurden neben der Besichtigung des Tōdaiji (Tempel) und des Kasuga-taisha (Schrein) Rehe gefüttert und gestreichelt, und eine Schülerin zwängte sich sogar durch die Nachbildung des Nasenlochs von Buddha. Auch hier gab es abends ein Kontrastprogramm: ein mehrstöckiges Game Center, in dem unter anderem ein Fotoautomat stand („puri-kura“). Dort konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf Fotos im Nachhinein verschönern, was weidlich ausgenutzt wurde.
Nach drei Tagen benutzte die Gruppe das erste Mal den Superschnellzug Shinkansen, um auf die südliche Insel Kyushu zu gelangen. Dort übernachtete sie in Beppu, einem Ort, der berühmt ist für heiße Quellen („onsen“). Nach dem Betrachten einer sogenannten Höllenquelle in hellem Blau (96 Grad!) entdeckten alle in einem „onsen open air“ („rotenburo“) das gemeinsame Baden für sich!
In Nagasaki, der nächsten Station, gab es viel zu erkunden: die Nachbildung der kleinen holländischen Insel Dejima (einziger Zugang zu Japan während der Periode der Abschließung bis Ende des 19. Jahrhunderts),
den Hafen, China Town… und zu Abend gab es das beliebte Pfannkuchengericht Okonomiyaki! Übernachtet wurde im Catholic Center, das für alle Zimmer im japanischen Stil („washitsu“) bereit hielt.
Der 9. August begann mit der Zeremonie zum Gedenken an den Abwurf der Atombombe vor 71 Jahren. Die Feier wurde dem Anlass entsprechend würdig gestaltet, und sogar der Premierminister Abe hielt eine Ansprache. Ein Schüler und die Lehrerin wurden vom Fernsehsender NHK interviewt, aber eine Ausstrahlung fand wohl nicht statt. Die Schülerinnen und Schüler widmeten auch den Rest des Tages dem Thema durch den Besuch des Atombomben-Museums und der Peace Memorial Hall. Der Abend wurde dann in einem Dreh-Sushi-Restaurant beschlossen, wo es neben den Klassikern zu unglaublich niedrigen Preisen sogar Steak- oder Pferdezungen-Sushi gab!
Am darauffolgenden Tag flog die Gruppe von Fukuoka nach Okinawa, eine der südlichsten Inseln Japans von eher subtropischem Klima. Leider regnete es am Ankunftstag, und so wurde statt Strand erst einmal das Touristenviertel erkundet und ein landestypisches Abendessen eingenommen.
Am Folgetag ging es per Bus zu einem Resort mit wunderschönem Strand und klarem Wasser, wo bin zu zwei Meter tief noch Seesterne oder Korallen gesichtet werden konnten. Statt Muscheln wurden primär Korallen gesammelt, und Selfies im Wasser waren an der Tagesordnung. Leider schnitt sich ein Schüler an einem Felsen den Arm auf, so dass er verarztet werden musste. Eine weitere Schülerin zog sich einen heftigen Sonnenbrand zu, so dass daraufhin mit ihrem Rucksack improvisiert wurde.
Trotzdem erreichten alle nach einem weiteren Inlandsflug am nächsten Tag in bester Laune Tokyo. Dort fand am Nachmittag das Zusammentreffen mit den Gastfamilien bzw. –geschwistern statt, die u.a. durch Frau Maruyama vom Goethe-Institut und Frau Iguchi, Deutsch-Lehrerin in Tokyo, gefunden worden waren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!
Außerdem stieß ein ehemaliger japanischer Austauschschüler hinzu, um die drei CJD-Schüler zu begrüßen.
Wieder stellte der Homestay alles vorherige in den Schatten: die Gastfamilien kümmerten sich mit unglaublich viel Engagement um die Schülerinnen und Schüler und führten nicht nur in das Leben mit Familie und Freunden ein, sondern zeigten auch die ganze Bandbreite Tokyos: neben traditionellen Orten wie dem Asakusa-Tempel ging es zum Sky Tree oder Tokyo Tower, in In-Viertel wie Shibuya, Harajuku oder Akihabara, und vor allem auch in Game Centers und Amusement Parks. So kamen auch wieder „puri-kura“ und Karaoke zum Einsatz. Außerdem lernten die Schülerinnen und Schüler weitere Speisen kennen, denn die Familien boten viel an oder gingen essen. Alles in allem eine tolle Erfahrung! Ein riesiges DANKE an alle Host Families!
Am Montagmorgen trafen sich alle um 7.30 am vereinbarten Treffpunkt; die Stimmung war sehr herzlich, letzte Fotos wurden geschossen, der Abschied von den Gastfamilien fiel allen sehr schwer (es rollten sogar ein paar Tränen…), und es wurde gewunken bis zum Schluss.
Der Rückweg gestaltete sich lang durch einen mehrstündigen Aufenthalt in Paris, aber immerhin saß die Gruppe aus irgendeinem Grund auf dem Langflug in der Business Class. Abends gegen 22.00 konnten dann die Familien ihre Kinder in Düsseldorf nach einer fast 23stündigen Reise in Empfang nehmen.
Insgesamt hat die Gruppe sehr früh einen schönen Zusammenhalt entwickelt und viele spaßige Situationen erlebt. Dadurch, dass vier von den fünfen schon Abitur gemacht hatten (davon eine in Japanisch) war das Japanisch-Niveau recht hoch, und die Gruppe kam im Notfall auch allein zurecht. Jede/r hatte sich zudem im Vorfeld für eine Stadt entschieden, für die er/sie „zuständig“ war und im Vorfeld Informationen geben konnte. Sehr gut war die Bereitschaft, alles zu essen, wodurch fast die gesamte japanische Küche durchprobiert werden konnte. Auch im Handy-Zeitalter waren kaum Entzugserscheinungen ohne Handy zu erkennen, und die „Black Stories“ haben so manchen Abend „gerettet“ bzw. bereichert.
So haben die Schülerinnen und Schüler in den zwei Wochen sicherlich die verschiedensten Eindrücke von Japan gewinnen können, und vielleicht ergibt sich in Zukunft ein Gegenbesuch oder eine weitere Gelegenheit, nach Japan zu reisen (wenn der Yen-Kurs wieder etwas günstiger ist…).
Heike Trumpa, Leiterin der Japanisch-Grundkurse und Reisebegleiterin
Abschließend noch einige Kommentare von Schüler- und Schülerinnenseite:
- Die Reise hat mit sehr viel Spaß gemacht und mich sehr bereichert. Ich fühle mich, als wäre nichts unmöglich.
- Wenn man sein Japanisch wirklich testen möchte und Japan kennenlernen will, ist diese Reise ein Muss!
- Für Japan-Interessierte sehr lohnenswert!
- Es war insgesamt eine tolle Reise, und wir hatten eine super Zeit. Die Gruppenkonstellation hat dazu beigetragen, dass die Reise einzigartig war. Das Programm war sehr facettenreich, der perfekte Mix aus Moderne und Tradition (…). Ich hatte das Gefühl, dass für jeden etwas dabei war und alle individuellen Wünsche erfüllt wurden (jede/r hat auch ganz selbstverständlich mal zurückgesteckt). Es war eine tolle Reise, die (zumindest bei mir) niemals in Vergessenheit geraten wird!
- Die Reise hat mir sehr gefallen! (…) Das Gruppenklima war sehr gut, und wir alle hatten viel Spaß zusammen. Japan war von der kulturellen als auch von der „menschlichen“ Seite her sehr beeindruckend. Mein Highlight war neben dem Homestay der Strand auf Okinawa. Die Zeit in Tokyo habe ich am meisten genossen, weil mir die Familie so ans Herz gewachsen ist!