Kaiserin Theophanu

Theophanu (959-991, richtige Aussprache: Theóphanu, mit Betonung auf dem ó) kam als 13jähriges Mädchen, fast noch ein Kind, aus Byzanz zu uns in den kalten Norden. Byzanz war das höchst kultivierte oströmische Kaiserreich, dessen Hauptstadt die Stadt Konstantinopel war. Weite Teile dieses Gebiets liegen in der heutigen Türkei. Konstantinopel heißt heute Instanbul. Im Jahr 972 wurde sie in Rom mit dem deutschen Kaiser Otto II. vermählt, dem Sohn von Kaiser Otto dem Großen.

Fern davon, ein feines Prinzesschen zu sein, stieg auch sie aufs Pferd, denn zu der Zeit regierten die Kaiser ihr Reich noch vom Pferderücken aus. In ihrem Gefolge hatte sie Künstler, Architekten und Kunsthandwerker, die den Einfluss der byzantinischen Kunst im deutschen Reich verbreiteten. Es gibt sogar Historiker, die der Meinung sind, Theophanu habe dabei auch den damals ausschließlich in Byzanz verbreiteten Nikolausbrauch im Gepäck gehabt. Dass wir seitdem am 6. Dezember in Deutschland Nikolaus feiern, wäre demnach ihr zu verdanken.

Als ihr geliebter Mann Otto II., mit dem sie gemeinsam die Regierungsgeschäfte geführt hatte, mit nur 28 Jahren im Jahr 983 starb, wurde Theophanu mit gerade einmal 24 Jahren und inzwischen Mutter von vier Kindern zur Kaiserin gekrönt. Für ihren noch unmündigen Sohn Otto III. übernahm sie viele Jahre die Regentschaft. Sie agierte mit Mut und Intelligenz, sicherte und erweiterte das Reich.

Wir wissen nicht mehr, was damals die Verantwortlichen dazu bewogen hat, unser Gymnasium nach Theophanu zu benennen. Für uns ist Theophanu heute nicht nur unsere Namensgeberin, sondern auch

  • eine junge, starke und mutige Frau, die Urkunden schon einmal als Kaiser in der männlichen Form, nicht als Kaiserin unterzeichnete
  • eine Europäerin mit Migrationsgeschichte, die viel für das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Kulturen getan hat
  • überzeugte Kölnerin - so überzeugt, dass sie sich in Köln, in der Kirche St. Pantaleon hat begraben lassen
  • eine Förderin der Künste.

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