Schülerakademie: Das Lernen neu entdecken

Wie ich auf der Schülerakademie das Lernen neu entdeckte
Eine Reportage von Annika Theis, Q2

Dieses Jahr verbrachte ich zweieinhalb Wochen meiner Sommerferien auf der sogenannten Deutschen Schülerakademie. Das Programm der Deutschen Schülerakademie (DSA) strebt eine außerschulische Förderung motivierter Schüler der Oberstufe auf dem Weg zum Abitur an. Jedes Jahr finden in den Sommerferien Akademien der DSA statt, an denen die Schüler über 16 Tage hinweg einen von ihnen gewählten themenfokussierten Kurs besuchen. Ich hatte das Glück, durch den Schulvorschlag die Voraussetzung einer Bewerbung zu erhalten. Mit Hilfe meiner Stufenkoordinatoren wurde meine Bewerbung eingereicht. Zusätzlich wurde ich dazu aufgefordert, meine Kurswahl abzugeben. Zur Auswahl standen etwa 60 Kurse mit einem sehr weiten Themenspektrum, sodass ich auf jeden Fall Kurse fand, die meine Interessen abdeckten.
Tatsächlich erhielt ich jedoch zunächst einen Brief mit einer Absage. Etwa einen Monat vor dem Beginn der Akademie kam dann die Nachricht, dass ich als Nachrückerin doch angenommen worden sei und an der Akademie Torgelow teilnehmen könne. Ich entschied mich für die Teilnahme und kam in Kurs 7.6 „Vom Hippie zum Hipster? – Die Deutsche Musikszene nach 1968 auf Identitätssuche“. Von meinen Kursleitern bekam ich vorher einen Reader geschickt, den ich mir bis zur Akademie erarbeiten sollte. Außerdem bereitete ich ein Referat zum Thema „Festivalkultur in Deutschland“ vor. Während dieser Vorarbeit rückte die DSA näher und ich wurde immer aufgeregter.

Büffeln statt Ferien?
Anfang August reiste ich dann in Torgelow am See an. Innerhalb weniger Stunden lernte ich viele der anderen Jugendlichen kennen und ich fühlte mich direkt wohl. Gemeinsam erkundeten wir das traumhafte Gelände und tauschten uns darüber aus, was uns wohl erwarten würde. Abends kamen alle im Plenum zusammen und unsere KursleiterInnen und die Akademieleitung stellten sich vor. Außerdem wurden uns der Tagesablauf und der Aufbau der Akademie erklärt. Morgens früh wurde im Plenum der Tagesplan vorgestellt, danach ging es in den Kursen weiter. Neben zwei Kurseinheiten pro Tag gab es sogenannte „KüA“ (kursübergreifende Angebote), die coole Aktivitäten mit anderen Teilnehmern der Akademie beinhalteten. Es gab zum Beispiel einen Chor, ein Orchester, die Band, Sportangebote, Diskussionsrunden und auch Sprachen konnte man lernen. Ausgenommen von Chor und Orchester waren wir für die Organisation der KüA selbst zuständig. So organisierte ich zum Beispiel spontan ein KüA „T-Shirts Batiken“.

Auf der Akademie gab es sechs verschiedene Kurse zu ganz unterschiedlichen Themen. Jeder Kurs bestand aus etwa 15 Jugendlichen und zwei Kursleitern. Direkt am ersten Tag entstand in unserem „Hippie-Kurs“ eine tolle Dynamik, die sich im Laufe der Akademie nur noch verstärkte. Wir widmeten uns den Fragen „In welcher Beziehung stehen Musik und kulturelle Identitäten?“, „Wie wird Musik zur Botschafterin einer (politischen) Idee?“ und „Wie höre ich Musik? Welche Verantwortung habe ich als RezipientIn?“. Bei der Beantwortung halfen die von uns jeweils vorbereiteten Referate und das Basiswissen aus dem Reader. Wir erarbeiteten uns Teilthemen oft auch in Kleingruppen und stellten unsere Ergebnisse dann dem Kurs vor. Bei den Präsentationen waren unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt, was den Spaß am Lernen weckte und Abwechslung in die Form des Lernens brachte.

Das Beste, was mir passieren konnte
Die Akademie war das Beste, was mir passieren konnte, davon bin ich überzeugt. Die DSA hat mir gezeigt, wie intensiv zweieinhalb Wochen sein können. Ich hatte großen Spaß am Lernen, weil die Akademie eben nicht war wie die Schule. Ich konnte mich viel intensiver mit meinen Interessen auseinandersetzen und mit interessierten, motivierten Schülern austauschen. Man konnte die besten Diskussionen führen, oft auch über die Kurszeit hinaus und sein Wissen auf- und ausbauen. Sowohl die Akademieleitung als auch die Kursleiter und die Teilnehmer waren super herzlich und ich habe auf der DSA viele feste Freundschaften geschlossen. Das Motto der DSA war von Anfang an „Die DSA ist, was ihr daraus macht“ und das haben wir zum Anlass genommen, eine tolle und unvergessliche Zeit zu haben. Auch nach der eigentlichen Akademie war die DSA nicht einfach vorbei und vergessen. So traf sich mein Kurs zum Beispiel in den Herbstferien in Leipzig zu einem Nachtreffen, das richtig schön war. Es ist schwer die Erfahrungen der Schülerakademie in Worte zu fassen und ich könnte noch viele weitere Ausführungen machen. Genau deshalb rate ich jedem, der die Möglichkeit bekommt, an etwas Ähnlichem teilzunehmen und die Chance zu nutzen!