Nachruf

GÜNTER HOFFMANN (1948 – 2020)

Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom Tode unseres ehemaligen und langjährigen Kollegen Günter Hoffmann vernommen, der Mitte Dezember 2020 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben ist.

Günter war ein echtes Urgestein der KTS, an der er mehr als drei Jahrzehnte lang bis zu seinem Abschied im Jahre 2012 die Fächer Biologie und Sport mit großer Leidenschaft unterrichtete. Es war Günter, der die Skifreizeit in der 7. Klasse ins Leben gerufen hat, die bis heute fester Bestandteil unseres Klassenfahrtenprogramms ist. Als passionierter Skifahrer war er irgendwann auf die Idee gekommen, den Spaß und die Freude am Skifahren in einer tollen Landschaft auch Stadtkindern aus dem Flachland näherzubringen – mit riesigem Erfolg. Es war Günter, der sich den Skibazar ausdachte und diesen auch organisierte mit dem Ziel, einkommensschwächeren Familien zu ermöglichen, günstig an die nötige Skiausrüstung zu gelangen. In seinen ersten Jahrzehnten an der KTS betreute er die KTS-Fußballmannschaft der Schüler und begleitete sie mit beachtlichem Erfolg auf diversen Schulmeisterschaften. Und vieles mehr! Günter hatte richtig viel Energie. Wenn er auf Wandertagen mit den Schülern wandern ging, dann fuhr er so manches Mal am Wochenende zuvor alleine los, um die Strecke schon einmal abzuwandern. Als wahre Sportskanone hatte er in früheren Jahren sogar einmal das Leichtathletikteam von Costa Rica bei den panamerikanischen Meisterschaften trainiert! Doch auch für die Biologie brannte Günter. So führte er unter anderem auf Studienfahrten  nach Sizilien mit seinem Kurs Untersuchungen am Vulkan Ätna durch, weil ihn die dortige spezielle Vegetation so begeisterte. Und man könnte noch so viel mehr erzählen.

Günter war ein Mensch von entwaffnender Offenheit und Klarheit. Seine Stimme war laut und klar, sein Standpunkt immer deutlich und ohne Schnörkel. Wie oft stand er in Lehrerkonferenzen auf, um mit klaren und eindringlichen Worten seine Meinung kundzutun, gerade dann, wenn ihm etwas gegen den Strich ging! Und das natürlich stets in seinem für ihn so charakteristischen schwäbischen Tonfall, den man immer mit Günter verbinden wird. Dieser schwäbische Singsang kam auch zur Geltung, wenn er im Rahmen eines kollegiumsinternen Französischkurses (unter Leitung von Marianne Schremper) so richtig in Schwung kam und das Französisch nur so aus ihm heraussprudelte, sodass die anderen Kollegen nur noch Bauklötze staunten.

Bei den Schülern war Günter ein sehr beliebter und respektierter Lehrer, dessen klare Ansage immer gepaart war mit menschlicher Wärme und Zuwendung. Beim Abigag  im Jahre 2002 musste er in der Aula eine Rede ablesen, die die Abiturienten für ihn geschrieben hatten. Zur Legende wurde darin der mit großem Applaus bedachte Satz: „Jeder weiß, dass ich der stärkste Mann von Kalk bin!* Und diesen Titel des stärksten Mannes von Kalk, auf den er zurecht stolz war, behielt Günter tatsächlich bis zum Schluss.

Auch nach Ende seines Berufslebens hatte Günter viel zu tun. Viele Wochen des Jahres verbrachte er damit, im Kleinwalsertal Skikurse zu geben. Mit Freunden wanderte er durch die Pyrenäen und erzählte einmal, wie unheimlich es nachts in der wilden Bergwelt war, als sich Braunbären anschickten, Günters Zelt zu inspizieren. Er schaffte sich einen großen, nicht leicht zu handhabenden Hund (namens Calli) an, der ihn ganz schön auf Trab hielt. Langweilig wurde es ihm nie.

Günter war ein toller Kollege. Mit ihm verbinden wir so viele schöne Erinnerungen, die in unseren Köpfen lebendig bleiben werden, auch wenn Günter nun nicht mehr da ist. In Gedanken sind wir bei seinen Töchtern und allen Angehörigen.

Wir danken Dir, lieber Günter, für alles!

G. Haiduk