„Hey, Alter!“ Alte Rechner für junge Leute

Vielleicht haben manche ja schon das Plakat in Köln gesehen: Der Kölner Dom, zu dem die Hohenzollerbrücke hinführt und mittendrauf ein fettes Logo: „Hey, Alter! Alte Rechner für junge Leute!“ Damit ist auch schon alles gesagt: Viele Schülerinnen und Schüler brauchen – jetzt noch mehr denn je durch Homeschooling und E-Learning – einen funktionsfähigen Computer, müssen aber häufig dem Unterricht mit dem Handy folgen. Und: Viele alte Rechner (PCs, Laptops, Tablets) landen einfach auf dem Müll. Diese beiden zusammenzubringen, hat sich die Initiative „Hey, Alter!“ auf die Fahnen geschrieben. Gegründet wurde der Verein 2020 in Braunschweig – und inzwischen gibt es 16 Ableger davon in ganz Deutschland: „Wir sind schon viele, und wir werden immer mehr!“, heißt es dazu auf der Website https://heyalter.com/koeln/

In Köln ist der IT-Fachmann Axel Sachmann der Initiator, der gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern die alten Geräte wieder fitmacht. Aber mit der Installation des Betriebssystems Ubuntu Linux, eines Browsers und von LibreOffice ist es oft noch nicht getan. Axel Sachmann in einem WDR-Aktuell-Beitrag: „Wenn wir Computer von Firmen bekommen, fehlen oft noch Monitore, Tastaturen oder Mäuse. Dementsprechend müssen wir diese Komponenten nachkaufen.“ Aber wenn dann alles fertig und durch ihr Logo abgesegnet ist, sind die Schulen dran, denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Computer auch bei denen landen, die sie wirklich brauchen.

Wir an der KTS hatten uns auch schon vorher beholfen, indem wir unsere Schul-i-Pads verliehen haben. Steffi Grabarz, unsere Schulinitiatorin, dazu: „Wir haben jetzt 90 iPads verliehen, d.h. 1/10 unserer Schüler hat schon Unterstützung. Naja, sie werden es bestimmt vermissen, wenn sie es in ein paar Wochen wieder zurückgeben müssen.“
Aber 40 Schülerinnen und Schüler müssen das jetzt gar nicht mehr, denn von den bisher 192 Computer, die die „Hey, Alter!“ bisher verschenkt hat, haben wir 40 abbekommen! Und es ist noch besser: „Ich habe einfach 100 PCs angefragt und irgendwann bekommen wir den Rest“, freut sich Frau Grabarz.
Wer also jetzt noch leer ausgegangen sein sollte, muss nicht allzu lange warten: „Denn es geht hier ja nicht nur um das Distanzlernen. Spätestens in der Q1 müssen sie ihre Facharbeit ordentlich schreiben können und es gibt in der Oberstufe einige Schüler, die auch jetzt noch nur ein Smartphone besitzen. Wie sollen diese Kinder irgendwann in einem Unternehmen arbeiten können, wenn sie nie die Grundfunktionen eines PCs kennengelernt haben?“, fragt sich Frau Grabarz.

Aber die 40 PCs sind jetzt schon mal da, bzw. mussten erst einmal vom Lager der Initiative „Hey, Alter!“ in unseren Trainingsraum geschleppt werden.
Und so verbrachten am Samstag, dem 13. Februar, neben Frau Grabarz noch Frau Rossi (neben ihrem Mann!), Frau Trojanus, Frau Kaciran, Herr Schmitz, Frau Uhl und Herr von Oy damit, den PCs eine vorläufige neue Heimat an der KTS zu geben. Dort stehen sie jetzt und warten auf ihre neuen Besitzer. Unser Schulleiter Herr Schmitz: „Absolut coole Aktion heute: 2 Stunden Arbeit, 40 Probleme gelöst!“

„Viele werden bestimmt Unterstützung brauchen, wenn sie die Einzelteile zu Hause verkabeln. Und dann ist kein Windows auf den Rechnern, denn die Lizenzen kosten ja einiges. Als Betriebssystem ist Linux drauf. Das ist kostenlos. Teams ist auf jeden Fall dabei!“, berichtet Frau Grabarz und ergänzt: „Aber zu allen PCs gehört auch ein Wlan-Stick – neu, von Spenden über „Hey, Alter!“ finanziert. Es ist wirklich Wahnsinn, was diese Männer so ehrenamtlich auf die Beine stellen.“

A.F.