Hackathon 2023: Nicht nur Technik, sondern fürs Leben lernen

Hallo, ich würde euch allen gerne mal etwas über mein Erlebnis im Hackathon
2023 erzählen. Wieso hat mich dieses Abenteuer und viele andere so sehr angesprochen?

Erstmal: Was ist eigentlich der Hackathon oder Hack4Good? Es ist ein Projekt von InteGREATer, das Technologie für alle zugänglich macht sowie Vielfalt und Inklusion fördert. Denn alle Coaches haben einen Migrationshintergrund und bringen dies als Plus in ihren Lebenslauf ein. Und das vermitteln sie auch uns. Außerdem war Microsoft Deutschland, die den ganzen technischen Support beigesteuert haben, dabei.
Vom 15. November bis 17. November 2023 haben wir, 25 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, dann bei Hack4Good an der Entwicklung einer eigenen App gearbeitet. Das Projekt dauerte drei Tage und wir lösten in Gruppen ein Problem, das wir uns selber gesucht hatten.

Das Gewinnerteam fand in beeindruckender Weise heraus, was Schülerinnen und Schüler von einer App erwarten, die ihnen beim Lernen hilft. Dazu befragten sie ihre Schulkameradinnen und -kameraden und analysierten deren Antworten, um „School Cloud“ zu entwickeln, eine App, mit der Schüler alle Arten von Lernmaterialien wie Notizen, Hausaufgaben und mehr hochladen können. Die App ermöglicht es ihnen, die Klasse und das Fach auszuwählen, um genau das zu finden, was sie zum besseren Lernen brauchen. Sie bietet außerdem viele nützliche Funktionen wie Suchen, Hinzufügen, Bearbeiten und Löschen und hat sogar eine Option für einen dunklen Modus für bessere Zugänglichkeit.
Alle Hacker erhielten eine Teilnahmebestätigung, einen Xbox Game Pass Ultimate für einen Monat und eine Xbox Brotbox. Die Gewinner des „Diamond“-Preises konnten sich außerdem über eine Powerbank freuen.

Zum Hackathon sind wir aus ganz verschiedenen Beweggründen gekommen: Einige von uns wollten nur mal in die Informatikwelt hineinschnuppern, andere wissen schon genauer, in welche Richtung einmal ihr Traumjob gehen soll und haben sich deswegen angemeldet. Aber eins haben wir alle gemeinsam: Wir sind Schülerinnen und Schüler mit viel Neugier und Entdeckerfreude. Und ganz egal, aus welchem Grund wir uns hier getroffen haben, es gab überall gute Resultate und fröhliche Gesichter.
Ich habe schon lange nicht mehr gesehen, dass meine Freunde und  Kurskameraden so glücklich und motiviert waren wie in diesen drei Tagen. Das Erlebnis hat sich also auf jeden Fall gelohnt!
Warum war der Hackathon 2023 so eine gute Förderung für uns Schülerinnen und Schüler? Zum einen hatten wir eine gute Möglichkeit, unsere sozialen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und zu fördern, zum anderen haben wir uns auch viel Wissen und Zielstrebigkeit angeeignet.
Für mich persönlich war dieses Erlebnis sehr schön, ich habe dadurch mehr
Motivation erlangt in Bezug auf Informatik, habe neue Menschen kennengelernt und einen Einblick in das Leben anderer bekommen.
Ich kannte niemanden aus meiner Gruppe, es waren zum Teil auch Leute in meiner Gruppe, vor denen ich normalerweise Angst gehabt hätte, weil sie älter und größer als ich waren. Im Laufe der drei Tage merkte ich, dass diese Ängste völlig unbegründet waren und wir zusammen super viel Spaß hatten und viel geschafft haben. Wir hatten ebenfalls einen sehr netten Coach, genauso wie die anderen Gruppen. Alle waren sehr zuvorkommend und hilfsbereit, sie erlaubten uns sogar, früher zu kommen oder länger zu bleiben, obwohl dies denke ich mal, nicht in der Planung war.
Aus dem Hackathon 2023 habe ich auch gezogen, dass man sich auf sich selbst fokussieren sollte, um seine eigenen Stärken zu finden, oder wie es von den Coaches gesagt wurde, um seine „Superkraft“ zu finden. Eine Frage, die mir bis jetzt noch im Kopf geblieben ist: „Was ist deine eigene Superkraft?“ Das ist eine Frage, die ich mir immer noch stelle. Sie ist nämlich nicht so leicht zu beantworten, wie ich zuerst gedacht hatte, denn je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen bilden sich aus dieser einen, angeblich so leichten, Frage wie bei so vielen metaphysischen Fragen! Einer der Hauptschlussfolgerungen, die ich für mich daraus gezogen habe, ist, ob man sich, wenn man etwas so gut kann, dass es eine Superkraft ist, dann nicht auch darauf so gut wie möglich fokussieren sollte. Denn dies würde doch die eigene Zukunft ausmachen, dass man das Beste aus sich herausholt. Aber andererseits frage ich mich, ob man oder ich das überhaupt in so  jungen Jahren schon wissen kann. Es ist schwer zu beantworten…
Diese Frage, „was meine persönliche Spezialität ist“, wird mich wahrscheinlich auch in Zukunft noch beschäftigen.
Ihr seht, tatsächlich wurde nicht nur am PC gearbeitet, sondern philosophische Fragen erörtert.
Ich habe meine Freundin Beatrice Zaidman interviewt und sie antwortete auf meine Frage nach ihren Erfahrungen auf dem Hackathon 2023: „Der Hackathon war eine gute Abwechslung von dem normalen Schulalltag. Für mich persönlich hat es viel mehr Spaß gemacht dahin zu gehen und etwas Neues zu erstellen, anstatt die ganze Zeit in der Schule rumzusitzen. Beim Hackathon hat man etwas gemacht, was wirklich dem eigenen Interesse entsprach und hat sich viel freier gefühlt als in der Schule. Denn ich bin nicht dorthin gegangen, weil man dazu verpflichtet war, sondern weil man es für sich persönlich entschieden hat. Außerdem waren die Zeiten, an denen man da sein sollte, viel komfortabler und man hat sich nicht so gefühlt, als ob man jeden Moment vor Langeweile einschläft. Die Mitarbeit in den Gruppen hat sich auch von der in der Schule unterschieden. Man konnte freier kommunizieren und besser zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen, bei dem jeder etwas beitragen hat. Ich persönlich würde auf jeden Fall noch mal beim Hackathon mitmachen!“
Beatrice fand genauso wie ich, dass man „beim Hackathon nicht nur gelernt hat, wie man eine No-Code- oder Low-Code-App erstellt, sondern man konnte auch viel fürs Leben mitnehmen. Es gab zwei Sitzungen, in denen
man viel über Erfahrungen und Entscheidungen gehört hat. Daraus habe ich für mich selbst beschlossen, weiterhin meine Ziele zu verfolgen, ohne darauf zu achten, was andere darüber denken, oder welche Schwierigkeiten ich auf dem Weg treffen könnte. Jeder von uns kann mit den eigenen Talenten und Begabungen etwas erreichen, wenn man hart dafür arbeitet, auch wenn man am Anfang denkt, man hätte eigentlich keine.“
Ich selber hatte selten soviel Spaß an etwas, das mich auch noch gefördert hat! Vielen Dank nochmal an Frau Grabarz, Herrn Cakar und unserer Schule, die uns all das möglich gemacht hat, vielen Dank ebenfalls an das Microsoft- und InteGREATer-Team!

Sara Özkan