„Die Menschheit schwebt auf dünnem Eis“

Corona 2020 (von Aya Remli)
Vorfälle in einem kleinen Gebiet.
Husten und Fieber,
Doch niemand sieht
Das kleine Trauern,
Das Isolieren.
Doch alle außerhalb China,
Haben ja nichts zu verlieren.

Nach einer Weile
Frisst sich die Krankheit durch die Welt
Die Gesellschaft hinüber,
der Frieden fällt.
Wir Menschen die Schafe,
Corona der Jäger.
Das war nur der Anfang, denn ein wenig später

Der erste Vorfall in Bayern
Der Schock in der Familie
Das große Jammern
Der Mundschutz, unsere liebste Kleidung
Wer hat sie eingelassen, die bösen Allesfresser,
Ohne Respekt vor Kulturen?
Oh Menschen, wir können das doch viel besser!

Das Vermehren der Vorfälle,
Weniger Menschen auf Platz und Raum
Ach, da bist du ja:
„Guten Tag, Herr Lockdown!“

Das Quetschen im Fahrstuhl,
Die Kinder außer Rand und Band.
Der reinste Unglücks-Pfuhl
„Darf ich bitte durch?“ gibt es lange nicht mehr,
sondern: „1, 5 Meter Abstand!“

Meine Psyche hinüber,
Der niemals endende Schulstress,
Die traurigen Blicke meines Gegenübers
Tut tut, Der Depressions-Express!

Die Zahlen in NRW sinken,
Die Leute wollen nur noch feiern.
Prost, lasst  uns betrinken
Und ignorieren wir die armen Bayern.

Corona ist in Ruhe geraten,
Ach, verguckt!
Da steigen rasant die Zahlen: „Wen interessieren die Schüler?”,
kommt es von der Regierung, die mit den Achseln zuckt.

Bei niedrigster Temperatur
Und zitternden Hüften.
Ein Blick auf die Armbanduhr:
„Ach Schüler, Zeit für das regelmäßige Stoßlüften!“

Das Schicksal, so gemein wie Schwarz, zeigt keine Gnade
Und die Welt hört nicht auf mit der Heuchelei.
Wer hat denn den eingeladen?
Ach, das war ich, darf ich vorstellen: „Herr Lockdown Nummer zwei!“

Es scheint niemals aufzuhören;
Ein Teufelskreis.
Welchen Dämon soll ich nur beschwören?
Denn die Menschheit schwebt auf dünnem Eis.

Gedicht (Emre Ünal)
„Corona“, du mächtiges Wesen,
Legst die ganze Erde still,
Manche von uns sterben,
Und manche von uns genesen.

Viele von uns erwünschten sich weiße Weihnachten,
Jetzt erhoffen sie sich,
Dass es nicht rot wird.
Jeder muss deshalb auf sich achten.

„Corona“, du hast Geschichte geschrieben,
Bist gefährlich wie die Pest,
Wir machen alles,
Um dich nicht zu kriegen.

Bist mit Augen nicht sichtbar,
Bist aber riesengroß.
Aber wir schaffen das:
Hinter der Hölle ist helles Licht erkennbar.


Corona (Merve Savran)
Die Welt ist umhüllt von einer Seuche,
blaue Gesichter überall.
280 Tage warten, hoffen, Abstand halten,
ständig ein neuer Corona-Fall.

Einsam starre ich in meinen Bildschirm,
so gerne wäre ich bei meinen Freunden,
doch Abstand ist jetzt dringend,
das Virus ist nicht zu leugnen.

Dutzend Betroffene und doch wird nicht eingehalten,
so schwer ist es doch nicht: Abstand halten.
Das Virus nimmt keine Rücksicht,
es greift auch deine Liebsten an, also Vorsicht!

Blaue Masse fließt auf mich,
Wann nimmt das ein Ende?
Wie ein Tunnel ohne Ausgang…
Ein Einerlei, diese Umstände.

Farbe: Schwarz (von Mikail Dogan)
Früher nur Menschenmassen,
heute nur leere Gassen.
Abstand halten, Hamsterkäufe, Maske tragen!
Die Welt, wie wir sie kannten, ist nicht zu haben.
Graues Licht scheint durch mein Fenster hinein,
ich verbringe die Zeit verloren und allein.
Alles ist schwarz, du darfst niemanden sehen!
Ich frage mich bloß: Wie soll das noch weitergehen?

Doch es erstrahlt ein Licht am Ende des Tunnels sehr klar!
So hell wie die lockende Sonne an einem Sommertag!
So fern wir uns sind, die Lösung ist nah,
Corona, vergehe und nimm mit das Pech, das auf uns lag,
gemeinsam wollen wir wieder sein.
Glück und Freude – traut euch heraus!
Erinnerungen schaffen, nicht mehr allein!
Bald sind wir alle nicht mehr zu Haus…
Graue Zeiten (von Johanna Wolff)
2020 in der Krise
abgegrenzt und trist.
Großes Chaos mit Folgen
in Wirtschaft und Politik.

Draußen spielt das Leben,
dort, wo wir nicht sind,
gefangen wie in der Zelle
hofft man oft und still.

Mausegrau ist unser Leben,
so monoton wie das Ticken der Uhr.
Ein Fluss der Verzweiflung fließt schnell
durch Zeit und Raum des Virus.

Das Querdenken wird leider
zum großen Problem der Krise
Maske tragen ist anstrengend,
doch nur diese Luft hilft uns ohne Risiko.

Ungewissheit macht sich breit:
Wird es je wie früher sein?
Zur Zeit jedoch lebt man besser
bei  Maskenpflicht und Distanzunterricht.