Attila Cakar – ein Kämpfer für die Schüler

Meist ist Herr Cakar in Jeans und Turnschuhen unterwegs – und meist gut gelaunt. Groß, mit kurzen lockigen Haaren scheint sich der Schwabe mit türkisch-österreichischen Wurzeln bei uns schon ganz wohl zu fühlen. Aber er ist ja auch schon seit über 21 Jahren in Köln. Unser Schülerreporter Semin Krkic aus der 5d hat ihn in seinem Beratungszimmer (dem Streitschlichtungsraum in C 001a) interviewt.

Semin: Was macht denn eigentlich ein Schulsozialarbeiter?

Attila Cakar: Ich verstehe mich als Brückenbauer, d.h., ich schlage Brücken zwischen Lehrern, Schülern, Eltern und vermittle Angebote der Jugendhilfe. Ich bin nämlich kein Lehrer, sondern Sozialpädagoge. Im Englischen würde meine Stelle „School Social Work“ heißen. Ich komme aus der Jugendhilfe, bin also als Ansprechpartner für die Jugendlichen da. Aber genauso mache ich Angebote als Entlastung für Lehrer. Wenn ein Schüler Probleme hat – oder macht, dann biete ich Beratungsgespräche an. Ich bin als Unterstützung da: Wir können gemeinsam Probleme klären, oder ich kann z.B. die Verbindung zur Familie aufnehmen oder zum Jugendamt.

S.: Was für Pläne haben Sie hier an unserer Schule?

A.C.: Sobald ich unsere Schule richtig gut kennen gelernt habe, möchte ich in Kooperation mit Partnern außerhalb der Schule Workshops anbieten zu unterschiedlichen Themen, die euch interessieren. Außerdem könnte ich mir vorstellen, gemeinsam mit den Lehrern AGs anzubieten, die auch den schulsozialen Bereich betreffen. Auch zur Berufsorientierung kann ich bestimmt einiges beitragen. Ich habe ganz viele Ideen und bin gespannt, was ich davon umsetzen kann.

S.: Haben Sie denn, bevor Sie zu uns kamen, auch schon als Schulsozialarbeiter gearbeitet?

A.C.: Nein, ich habe zuerst in der Aidshilfe Köln gearbeitet und Aufklärung für Schülerinnen und Schüler gemacht. Da habe ich also auch schon in der Schule gearbeitet. Danach wollte ich mich beruflich verändern und habe in die psychosoziale Arbeit in der Krebsabteilung der Uni-Kinderklinik gewechselt. Außerdem habe ich eine Zusatzausbildung als systemischer Berater gemacht.

S.: Was haben Sie studiert?

A.C.: Ich habe Sozialarbeit studiert. Mein Ziel war es immer, Kinder und Jugendliche einmal in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Eigentlich wollte ich Kinderarzt werden, danach Pfarrer. Später bin ich Friseur geworden. Aber dann habe ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgemacht und habe studiert.

S.: Woher kommen Sie denn?

A.C.: Ich komme aus Süddeutschland, aus Heidenheim in Baden-Württemberg. Ich bin aber schon 1998 nach Köln gezogen und habe hier auch studiert. Mein Vater kam aus der Türkei und meine Mutter aus Österreich. Ich komme aus einer riesigen Familie. Ich habe sechs Geschwister: zwei „richtige“ und vier Halbgeschwister, also aus einer richtigen Patchwork-Familie. Vielleicht wollte ich deshalb auch immer etwas mit Menschen machen.

S.: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

A.C.: Ich liebe es, ins Theater und in Konzerte zu gehen. Jede Musikrichtung: Rock, Pop und Klassik. Außerdem steh ich einmal im Jahr auf der Bühne der „Kleinen Show“. Das ist eine Mini-Spendengala für die Aidshilfe. Wer wissen will, wann ich auftrete, muss mich nur fragen. Allerdings könnt ihr erst ab 16 Jahren hinein. Ich mache aber auch viel Sport. Ich gehe ins Fitness-Studio. Aber ich bin auch gerne in der Natur.

S.: Was finden Sie denn in der Natur gut?

A.C.: Ich habe es einfach auch gern mal still. Außerdem mag ich es, wie die Natur auch ohne unser Zutun klarkommt.

S.: Wollten Sie Schulsozialarbeiter werden?

A.C.: Ja, total gerne! Jetzt will ich die Zeit nutzen, um alle kennen zu lernen und zu unterstützen. Ich habe eine offene Tür. Also, kommt gerne und besucht mich mal im Streitschlichterraum C 001a.

S.: Vielen Dank für das interessante Interview!