Von Schokobrunnen bis Timeride

„Ich bin so aufgeregt!“, sagt Yoko zu mir, während wir über den Flur gehen. „Ja!“, stimme ich Yoko zu. Heute ist es endlich soweit. Die italienischen Austauschschülerinnen und -schüler kommen! Wir gehen zum Raum N001, wo wir uns treffen sollen. Während wir warten, unterhalten wir uns mit den anderen Kindern, die mindestens genauso aufgeregt sind wie wir. Dann sehe ich auf einmal Frau Holst mit den Austauschschülern auf den Schulhof kommen. Wir laufen raus. Frau Holst begrüßt erst mal alle und dann werden die Namen aufgerufen, so dass jeder Austauschschüler ihren oder seinen Partner  findet. Meine heißt Giulia. Wir gehen mit den allen wieder in den Raum. Dort gibt es erst mal ein kleines Buffet. Nachher haben wir ein bisschen Zeit, uns zu beschnuppern, bevor dann auch schon die Kennenlernspiele starten. Es gibt einen inneren und einen äußeren Kreis und jeder sagt seinen Namen, wie alt er ist und ein Hobby. Es macht sehr viel Spaß! Anschließend können wir mit unseren Austauschpartnerinnen und -partnern  nach Hause gehen und haben den Nachmittag Zeit, um uns besser kennen zu lernen.

Wir sprechen Englisch miteinander. Das klappt insgesamt ganz gut. Notfalls benutzen wir den Google-Übersetzer. Dafür dürfen wir auch in der Schule ausnahmsweise unsere Handys benutzen. Unsere Eltern bemühen sich ebenfalls Englisch zu sprechen und schlagen sich wacker.

Am nächsten Morgen beim Frühstück stelle ich erstaunt fest, dass Giulia nur eine Tasse Milch trinkt. Die anderen erzählen mir in der Schule von ähnlichen Erfahrungen mit den Austauschschülern. Auch wunderten sich die Italiener über das in ihren Augen sehr frühe Abendessen bei uns. 

Am nächsten Tag haben wir dann erst mal 4 Stunden Unterricht mit den Austauschschülern. Anschließend treffen wir uns auf dem Schulhof mit Frau Holst, Herrn Thimm und den beiden italienischen Lehrern. Heute fahren wir in die Stadt.

In der Innenstadt angekommen, laufen wir los zu der ersten Station dieser Woche… zum Schokoladenmuseum. Im Museum angekommen, sehen wir uns die Infos zu den verschiedenen Schokoladensorten an und danach geht es auf zum besten Teil der Tour, dem Schokoladenbrunnen. Im Nu ist dort, wo es Schokolade gibt, eine Riesenschlange.

Clara kommt zu mir und sagt: „Es ist wirklich total cool mit den Austauschschülerinnen, oder?“ „Ja, total!“, erwidere ich begeistert. Nach dem Schokoladenmuseum geht es noch zum Dom.

Wir laufen nicht ganz nach oben, aber wir sehen uns die Kathedrale von innen an. Um 16:15 Uhr haben wir dann Freizeit und dürfen nach Hause fahren.

Am Mittwoch haben wir dann nur 2 Stunden Unterricht. Danach geht es wieder in die Innenstadt, wo wir erst mal eine Stadtrallye machen, die allerdings nur eine halbe Stunde dauert. Denn danach machen wir noch etwas sehr viel Cooleres: Einen VR-Timeride! In diesem geht es um das alte Köln von 1926. Man sieht zum Beispiel, wie das erste Mal nach Jahren der britischen Besatzung wieder Karneval gefeiert wird. Dieser Timeride ist wirklich ein sehr cooles Erlebnis, vor allen Dingen mit den Erklärungen im dazugehörigen Film am Anfang. Auch können wir einen nachgebauten alten Hutladen besichtigen. Danach haben wir Freizeit. Wir gehen in einer kleinen Gruppe noch etwas in der Stadt shoppen und natürlich auch etwas essen. Den Nachmittag verbringe ich mit meinen Freundinnen und ihren italienischen Mädels bei mir zu Hause. Wir machen Videos, essen Crêpes und grillen am Abend.

Am Donnerstag ist leider schon der letzte ganze Tag. Nach 4 Stunden Unterricht sollte es eigentlich einen Lunch in der Flora geben, der wegen des schlechten Wetters leider ausfällt. Stattdessen essen wir in der Schule. Dann fahren wir in den Kölner Zoo, wo wir bis 15:30 Uhr Zeit haben, um die Tiere anzuschauen.

Die anderthalb Stunden verbringen wir damit, von Gehege zu Gehege und von Haus zu Haus zu laufen, um möglichst alle Tiere zu sehen. Anschließend treffen wir uns dann wieder am Eingang. Jetzt haben wir nur kurz Zeit, um nach Hause zu gehen, denn um 17:30 gibt es dann noch ein letztes gemeinsames Abendessen im Brauhaus „Zum goldenen Flug“ in Merheim. Das Essen ist sehr lecker und es ist sehr schön, sich noch mal mit allen zu unterhalten und die Eindrücke auszutauschen. Um 20:30 Uhr gehen wir dann aber auch nach Hause. Schließlich ist morgen früh noch einmal Schule.

Im Gegensatz zu uns haben die Italiener übrigens ein ganz anderes Schulsystem. Sie gehen sechs Jahre in die Grundschule und noch einmal drei Jahre auf eine „Mittelschule“, bevor sich ihre Wege dann trennen.

Freitag ist leider schon der letzte Tag mit den Austauschschülerinnen und -schülern  Wir haben noch mal 4 Stunden Unterricht und dann geht es in den Bürgerpark hinter den Arkaden, wo wir die letzten Abschiedsspiele zusammen machen. Danach dürfen wir dann noch ein bisschen auf dem Gelände dort herumtollen oder uns etwas zu essen holen. Herr Thimm und Frau Holst verabschieden sich von allen, dann können wir noch mal nach Hause gehen, damit die Austauschschüler ihre Koffer packen können. Giulia und ich gehen dann noch mit meinen Eltern ein Abschiedseis essen, dann geht es auch schon zum Treffpunkt an der Schule. Ich bin sehr traurig, dass dieser Austausch jetzt erst mal vorbei ist. Aber zum Glück ja noch nicht ganz, denn in einer Woche geht es dann für uns nach Italien in die Stadt Novara. Ich freue mich schon riesig!
Luzie Hundeck, 7b