Köln wählt den/die Oberbürgermeister/in

Am Freitag, dem 5. September, fand für die gesamte Oberstufe eine Info-Veranstaltung zur Kommunalwahl statt. Es wurde uns nahegebracht, wieso wir wählen und unsere Stimme nutzen sollten, damit auch die Ziele junger Menschen berücksichtigt werden. Elizaveta Khan vom Kölner Integrationsrat und Arne Steinberg, ein Journalist, der zurzeit für die ARD arbeitet, haben uns das Ganze vorgestellt.

Denn ab 16 Jahren kann man am 14. September für den Rat, das Oberbürgermeisteramt und die Bezirksregierung stimmen. Einige können zusätzlich für den Integrationsrat stimmen. Wir haben uns über die Thematik der Spielplatz-Umbenennung ausgetauscht und über den Wehrdienst-Fragebogen für den Jahrgang 2008, wozu auch ich gehöre. Am Ende hatten wir Raum, unsere persönlichen Wünsche bezüglich unserer Stadt zu äußern. Diese wurden an das Event „Turn up in cgn“ weitergegeben.

Ich habe mich sehr über die Austauschmöglichkeit gefreut und gehe in einer Woche wählen.
Marielle Neuhaus, Q1

Kurz vor der Kommunalwahl in Köln kamen zwei Gäste an unsere Schule: Die Leiterin des Integrationshauses, die zugleich Mitglied im Integrationsrat ist, Elizaveta Khan, und ein Journalist von der ARD, Arne Steinberg. Gemeinsam sprachen sie mit den Schülerinnen und Schülern über Beteiligung, Wahlrecht und vor allem über die Rolle junger Menschen in der Politik. Zu Beginn schauten wir mit dem Beteiligungsbarometer, wieviel Mitspracherechtes wir in der Schule haben. Die meisten gaben an, dass es an der Schule durchaus viele Möglichkeiten gebe, sich einzubringen, besonders wer in der Schülervertretung aktiv ist, könne „sehr viel mitentscheiden“ so die Schüler.

Im Anschluss betonte Elizaveta Khan, warum gerade junge Menschen zur Wahl gehen sollten. Sie betonte: „Politik ist oft von älteren Stimmen geprägt, junge Perspektiven gehen dagegen verloren.“ Mit extremen, aber überzeugenden Beispielen machte sie klar, was für Entscheidungen von dieser Wahl abhängen. „Erwachsene würden nie akzeptieren, in Containern zu arbeiten, ihr müsst dort aber täglich lernen!“ Ebenso betonte sie, dass unsere Stimme genauso viel zählt wie „von denen aus Marienburg“. Mit solchen gewagten Argumenten überzeugte sie dann die Schüler, neutral blieb sie jedenfalls dabei nicht.

Der Journalist Arne Steinberg lenkte den Blick darauf, wie politische Entscheidungen Jugendliche konkret betreffen, etwa bei dem großen „Spielplatz-Chaos“ in Köln, bei dem Jugendliche befragt wurden, wie die Spielplätze heißen sollten. Jedoch fanden alle Schüler in der Aula die Umbenennung unnötig. Das Thema Wehrdienst wurde auch angesprochen, und zwar, dass Erwachsene entschieden hätten, ohne dass junge Menschen ein Mitspracherecht hatten bzw. ohne dass die Betroffenen eine Mitspracherecht hätten. Außerdem warnte er vor Desinformation im Wahlkampf, insbesondere durch KI-generierte Videos.
Am Ende wurden die Anliegen der Schülerinnen und Schüler gesammelt. Besonders wichtig war vielen die KVB, die Sauberkeit in Köln und am Neumarkt sowie mehr finanzielle Unterstützung für die Schulen und für Drogenabhängige. Frau Khan nahm diese Punkte auf und merkte an, dass genau solche Themen in politischen Diskussionen rund um die Kommunalwahl bislang kaum vorkämen.
ACHTUNG MEINUNG!!:
Insgesamt war die Veranstaltung ganz in Ordnung. Die Argumente bzw. die Informationen waren interessant, aber für viele von uns nicht unbedingt neu, vieles wusste man schon (Grundwissen). Besonders die Vertreterin des Integrationsrates, Elizaveta Khan, brachte viele meinungsstarke Argumente ein, was manchmal eher „too much“ war, etwa beim Vergleich zwischen Kalk und Marienburg. Der Journalist dagegen blieb deutlich neutraler und hat mehr erklärt, ohne eine klare Richtung vorzugeben. Vielleicht hätte man sich insgesamt noch mehr neue Informationen gewünscht, damit es spannender gewesen wäre. Am Ende ist das aber wohl Meckern auf hohem Niveau, die Diskussion war solide, man konnte einiges mitnehmen, und für manche in der Stufe war bestimmt auch Neues dabei.
Jasmin Ghaouari, EF